Schneereiche, kalte Winter hatten wir früher immer und der Schnee blieb lange bis zum späten Frühjahr liegen.
Hier wohnten Margarethe und Alfred Plessner.
Margarethe Plessner wurde am 24. Juni 1892 in Gerdauen, in Ostpreußen geboren, Alfred Plessner am 6. Februar 1887 in Coburg. Alfred Plessner war von Beruf Kaufmann. Er hatte kein eigenes Geschäft, sondern ging von Tür zu Tür und bot seine Waren an. Außerdem war Plessner Vorsitzender der jüdischen Gemeinde. Das Ehepaar gehörte zu den letzen Juden, die noch in Coburg lebten.
Max ist für das 8. Thüringische Infanterie-Regiment 153 bestimmt, ein Regiment der preußischen Armee.
Doch nun hat der Beginn des ersten Weltkriegs alles verändert. 14 Tage nach der erfolgreichen Musterung nimmt Dr. phil. Max Schamberger Abschied von seinem Gymnasium in Neuhaldensleben.
Die Väter sollen bei ihrer Familie bleiben … Sein jüngerer Bruder Albert ist bereits verheiratet und hat eine zweijährige Tochter.
Der erste Kriegseinsatz des jungen Regiments erfolgt Ende Juni 1915 in den Schützengräben an der Aisne.
Nach Beendigung der Referendarzeit in Magdeburg im Jahr 1910 ernannte der Magistrat der Kleinstadt Neuhaldensleben Max zum Oberlehrer am städtischen Gymnasium.
„Untauglich wegen starker Kurzsichtigkeit und zu geringer Körpergröße.“ Das Verdikt des untersuchenden Stabsarztes bei der Musterung Mitte August 1914 muss für den 31-jährigen Oberlehrer Max Schamberger nicht unerwartet gekommen sein.
Es war der 10. April 1945 10.30 Uhr, helle Aufregung in Coburg, die Sirenen heulten und jeder wusste, es ist Panzeralarm. In aller Eile wurde alles, was uns irgendwie verdächtig machen könnte, zusammengesucht. Hitlerbilder, Uniformen vom Jungvolk, das Buch „Mein Kampf“ usw. Alles, was essbar oder wertvoll war, wurde irgendwie versteckt.
Langsam begann, wenn auch zeitlich beschränkt, wieder ein einigermaßen normales Leben, jedoch mit einer gewissen Unsicherheit. Beim Bäcker gab es wieder Brot, wenn auch begrenzt, wegen der Stromsperre und auch die Geschäfte konnten das, was sie noch auf Vorrat hatten, verkaufen. Leider war das sehr schnell ausverkauft. In dieser Zeit danach lebten wir von dem, was wir auf Vorrat angelegt hatten.