Um 1420 begann der großzügige Neubau der ganzen Westfront. Die Planung sah zwei gleich hohe Türme und einen zwischen ihnen vorspringenden chorähnlichen Bauteil mit figurengeschmücktem Hauptportal vor, ein für diese Zeit ungewöhnlicher und altertümlich anmutender Gedanke. Wahrscheinlich hatte bereits die romanische Vorgängerkirche zwischen den 1398 erwähnten Türmen einen Westbau mit einer Michaelskapelle, den man nun, ins Gotische übersetzt, erneuerte. Der Südturm wurde zuerst bis zu seiner heutigen Höhe aufgeführt. Für ihn war wohl die von Meiser Paulus Trost aus Nürnberg 1437 kunstvoll gegossene große Glocke bestimmt. Dann folgte der Westchor mit Portal und Eingangshalle und der Michaelskapelle, deren Dach 1454 eingedeckt werden konnte. Die Inschrifttafel am Nordturm bekundet, dass dieser am Sonntag nach Pfingsten 1450 begonnen wurde. Er hat seinen älteren Bruder rasch überholt und ist allein zu voller Höhe aufgewachsen. In 7jähriger Bauzeit war er 1456 bis zum Umgang über dem 8eckigen Glockengehäuse gediehen. Seine mit Blei gedeckte Spitze ist 100 Jahre später durch das Türmergeschoss ersetzt worden, das 1586 mit zwei welschen Hauben und dem „grünen Dächle“ in 72 m Höhe abgeschlossen wurde. Der „Rabenturm“ blieb unvollendet, 1560 wurde ihm eine Schieferhaube aufgesetzt.