Floßstegstraße / Vorderer & Hinterer Floßanger

von Annabel Kurth

Die Floßstegstraße zwischen Judenbrücke und Löwenstraße sowie der vordere und hintere Floßanger am Dammweg haben ihrer Namen vom Flößen des Holzes. Im Mittelalter und auch in der frühen Neuzeit war Holz ein wichtiger Werkstoff. Aus Holz wurden Karren zum Transport von Waren, Werkzeuge und lange Zeit auch Häuser gebaut. Auch war es als Brennstoff von größter Bedeutung. Coburg als waldarme Stadt hatte wenig eigenes Holz, also mussten die Stadtbewohner mit Holz aus dem nahegelegenen Thüringer Wald versorgt werden. So baute man auch den Chor-Dachstuhl der Morizkirche um 1396 aus Floßholz.

1578 wurde ein Floßgraben zwischen Steinach und Rögen eingerichtet, durch den die erreichbaren Floßholz-Waldgebiete deutlich erweitert werden konnten. Die etwa zwei Meter langen Brennholz-Stücke ließ man flussabwärts treiben. Ein Rechenwehr hielt das Holz am Ziel des Coburger Floßangers auf, so dass es aus dem Wasser gezogen werden konnte. Am Floßanger und am danebengelegenen Judenanger wurde das Holz zum Trocknen aufgeschichtet und gelagert. Die Arbeit der Flößer und die Art des Holztransports sind im 1626 entstandenen Isselburg-Stich gut nachvollziehbar dargestellt. 1863 wurde die Flößerei auch in Coburg eingestellt.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.