Streib, Wilhelm
(1822 – 1888 Coburg)
Aufrissentwurf für den Umbau der Lutherkapelle a. d. Veste Coburg
Federzeichn. auf Transparentpap. 30,8 x 39,7 cm
Russen, Amis, Vopos, Panzer und Gewehre – die Allgegenwart des Militärischen gehörte im besetzten und geteilten Deutschland der Nachkriegszeit zur täglichen Erfahrung. So nimmt es nicht Wunder, dass das Vokabular des Kalten Krieges auch die Kinderzimmer erfasste und ein schleichender Prozess der Aufrüstung sich der Spielkisten und selbst der Gabentische bemächtige,
Tagsüber beschäftigten sie sich mit Wandern und Skilaufen, abends mit dem Studium der Kunst und der Literatur – mit Dostojewskis „Der Doppelgänger“ und Novalis‘ „Hymnen an die Nacht“. Unter den 6 jungen Bergfreunden, die sich am 28. Dezember 1941 in die Gästeliste der „Coburger Hütte“ eintrugen, waren auch die „Geschwister Scholl“ – Hans, Sophie und Inge, die zusammen mit einigen, engen Freunden zum Jahreswechsel 1941/1942 letzte, unbeschwerte Tage in den Tiroler Alpen verbrachten …
Herzog Ernst I. hat den Umbau der Ehrenburg verfassungswidrig finanziert, jahrzehntelang minderwertige Kreuzermünzen prägen lassen
1740 wurde der ansbachische Baumeister David Steingruber beauftragt, das durch Johann Casimirs Fürstenstand, Gestühl und hölzerne Emporen beengte und verdunkelte Kirchhaus in einen weiten und lichten Gemeindesaal zu verwandeln.
In der noch immer im Umbau befindlichen Kirche predigte D. Martin Luther zu Ostern 1530. Statt eines großartigen Gewölbes war unter dem ungeheuren 5stöckigen Dachstuhl nur eine bemalte Bretterdecke eingezogen worden; erst 1541 wurde der Boden mit Steinplatten belegt.
Durch die Innenrenovierung der Kirche in den Jahren 1970/71 nach dem Entwurf von Prof. Johannes Ludwig, München, wurde die Raumwirkung des Umbaus durch Johann David Steingruber im 18. Jahrhundert wieder zur Geltung gebracht. Behutsam wurde den Bedürfnissen der heutigen Gemeinde Rechnung getragen.
Während des 15. Jahrhunderts war in der Propstei die Pflege klösterlichen Lebens fast ganz erloschen. Der Bau der neuen Schauseite der Pfarrkirche mit dem feingliedrigen maßwerkgeschmückten Westchor und dem aus schweren Untergeschossen frei aufsteigenden Achteck des Turmes war eine stolze Leistung der Bürgerschaft.
In den 50er Jahren besuchte Prinzessin Sybilla von Schweden mehrmals ihre Mutter Victoria Adelheid.