Zeitzeugeninterview mit Pam Wertheimer

Heinz „Henry“ Wertheimer und sein Bruder Alfred waren 10 bzw. 7 Jahre alt, als sie mit ihrer Familie Coburg in Richtung Vereinigte Staaten verlassen mussten. Ihr Vater war nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Coburg verhaftet und in die sog. „Schutzhaft“ genommen worden, wurde später jedoch wieder freigelassen. Die Familie besaß eine Metzgerei im Coburger Steinweg und musste in New York ein völlig neues Leben beginnen. Pam Wertheimer zeichnet die Geschichte ihrer Familie im Gespräch mit den Schüler*innen Jule Witt und Luzie Hetz nach und spricht dabei auch über ihr eigenes Verhältnis zu Coburg. Die erfolgreiche Musikmanagerin lebt auch heute noch in New York City, wohin die Familie 1936 mit dem Schiff flüchtete.

Im Rahmen eines Schulprojektes befragten Schüler*innen des Coburger Gymnasiums Albertinum die Nachfahren jüdischer Familien aus Coburg zu ihrer Familiengeschichte: dem Leben ihrer Urgroßeltern, Großeltern oder Eltern in Coburg vor der Flucht vor den Nationalsozialisten, den Umständen und Beschwernissen der Flucht und den oftmals schwierigen Neuanfängen in ihrer neuen Heimat sowie ihrem Verhältnis zu Coburg heute.

Die Zeitzeug*inneninterviews wurden während der Corona-Pandemie mit Gesprächspartner*innen auf der ganzen Welt – in den USA, Argentinien, Israel, … – via Videokonferenz aufgenommen. Das Projekt wurde im Rahmen des Schülerlandeswettbewerb Erinnerungszeichen mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.