Zeitzeugeninterview mit Andrea Levy

Edith Levy, die Mutter unserer Zeitzeugin Andrea Levy, erlebte in Coburg zunächst eine unbeschwerte Kindheit, bis mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten die Repressalien gegenüber der jüdischen Bevölkerung ein immer größeres Ausmaß annahmen und auch die Familie Wertheimer beschießt, Coburg zu verlassen. Die 12jährige Edith muss alles zurücklassen und mit Ihrer Familie in einem kleinen Camp im ländlichen Argentinien ein völlig neues Leben aufbauen. Ihre Großmutter Meta muss die Familie in Coburg zurücklassen. Sie wurde im Rahmen der Aktion T4, dem sog. Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten, ermordert.

Andrea Levy, wächst als Tochter Edith Levys in Argentinien auf und lebt heute in Buenos Aires. Im Gespräch mit Karin Fürst, Schülerin am Coburger Gymnasium Albertinum, zeichnet Sie die Lebensgeschichte ihrer Mutter, ihrer Familie von ihren Ursprüngen in Coburg bis in die heutige Zeit nach und spricht dabei auch über ihr eigenes Verhältnis zu Coburg.

Im Rahmen eines Schulprojektes befragten Schüler*innen des Coburger Gymnasiums Albertinum die Nachfahren jüdischer Familien aus Coburg zu ihrer Familiengeschichte: dem Leben ihrer Urgroßeltern, Großeltern oder Eltern in Coburg vor der Flucht vor den Nationalsozialisten, den Umständen und Beschwernissen der Flucht und den oftmals schwierigen Neuanfängen in ihrer neuen Heimat sowie ihrem Verhältnis zu Coburg heute.

Die Zeitzeug*inneninterviews wurden während der Corona-Pandemie mit Gesprächspartner*innen auf der ganzen Welt – in den USA, Argentinien, Israel, … – via Videokonferenz aufgenommen. Das Projekt wurde im Rahmen des Schülerlandeswettbewerb Erinnerungszeichen mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.