Marktplatz von oben
Marktplatz aus Sicht des Rathauses

Der Coburger Wochenmarkt

Ein Bericht von Otmar Renner

„Markt ist halt eben Markt. Das muss man erleben.“

Eine treffendere Definition für den Coburger Wochenmarkt lässt sich nicht finden und schon gar nicht, wenn Otmar Renner dabei ist. Und das ist er bereits seit über 45 Jahren! Fast jeder seiner Kunden wird persönlich mit einem oder mehreren flotten Sprüchen begrüßt, die er aus seinem schier endlosen Repertoire abrufen kann. Seine Sprüche kommen zwar spontan, werden aber an den jeweiligen Besucher angepasst, denn nicht jeder hat denselben Humor, weiß Otmar Renner aus Erfahrung.

Der Coburger Wochenmarkt

Ein Bericht von Otmar Renner

„Markt ist halt eben Markt. Das muss man erleben.“

Eine treffendere Definition für den Coburger Wochenmarkt lässt sich nicht finden und schon gar nicht, wenn Otmar Renner dabei ist. Und das ist er bereits seit über 45 Jahren! Fast jeder seiner Kunden wird persönlich mit einem oder mehreren flotten Sprüchen begrüßt, die er aus seinem schier endlosen Repertoire abrufen kann. Seine Sprüche kommen zwar spontan, werden aber an den jeweiligen Besucher angepasst, denn nicht jeder hat denselben Humor, weiß Otmar Renner aus Erfahrung.

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Marktplatz aus Sicht des Rathauses

Der typische Coburger Wochenmarktbesucher suchte stets den persönlichen Kontakt zu den Verkäufern und Verkäuferinnen vor Ort. Es sei etwas anderes, die frischen Gurken, Tomaten oder Äpfel direkt von den Händlern und Händlerinnen zu erhalten, als die Waren im Supermarkt über das Band gezogen zu bekommen, findet er.

Auch wenn Renner bei der Preisberechnung manchmal spontan oder willkürlich wirkt, die Preise kennt er alle auswendig. Wenn ein Verkäufer auf dem Markt erst selbst auf das Preisetikett schauen muss, um den Kunden zu sagen, wie viel die Pflanze kostet, dann empfindet dieser das oft als unhöflich. Otmar Renner, der sich gerne einen Scherz mit seinen Kunden erlaubt, rechnet manchmal absichtlich falsch, um zu sehen, wie fit sein Gegenüber im Kopfrechnen ist. Möchte der Gast dann, den falschen Preis bezahlen, klärt der gelernte Gärtner ihn auf und berechnet natürlich nur das, was es tatsächlich kostet. Bei größeren Einkäufen ist er oft großzügig und legt noch eine Kleinigkeit dazu.

Otmar Renner
Otmar Renner, ein Marktverkäufer aus Leidenschaft

Der typische Coburger Wochenmarktbesucher suchte stets den persönlichen Kontakt zu den Verkäufern und Verkäuferinnen vor Ort. Es sei etwas anderes, die frischen Gurken, Tomaten oder Äpfel direkt von den Händlern und Händlerinnen zu erhalten, als die Waren im Supermarkt über das Band gezogen zu bekommen, findet er.

Auch wenn Renner bei der Preisberechnung manchmal spontan oder willkürlich wirkt, die Preise kennt er alle auswendig. Wenn ein Verkäufer auf dem Markt erst selbst auf das Preisetikett schauen muss, um den Kunden zu sagen, wie viel die Pflanze kostet, dann empfindet dieser das oft als unhöflich. Otmar Renner, der sich gerne einen Scherz mit seinen Kunden erlaubt, rechnet manchmal absichtlich falsch, um zu sehen, wie fit sein Gegenüber im Kopfrechnen ist. Möchte der Gast dann, den falschen Preis bezahlen, klärt der gelernte Gärtner ihn auf und berechnet natürlich nur das, was es tatsächlich kostet. Bei größeren Einkäufen ist er oft großzügig und legt noch eine Kleinigkeit dazu.

Marktstand
Marktverkauf in den 60er Jahren

Einmal waren bei ihm am Stand zwei ältere Ehepaare, die zwei Weinstöcke kauften. Stolz erzählten sie ihm, dass ihr Sohn, der mittlerweile auch schon einen Sohn habe, von Renner im Kindesalter eine Tomate geschenkt bekommen habe. Das sind die Geschichten, die nur der Coburger Wochenmarkt schreibt.

Negative Erfahrungen hat Otmar Renner kaum auf dem Wochenmarkt gemacht. Einzig schlechtes Wetter etwa in Form von Gewitter, Sturm und Starkregen mit überfluteten Straßen seien ihm im Gedächtnis geblieben. Er freue sich immer, wenn die Sonne scheint. Denn dann sei der Markt lebendig und gut besucht.

In den 1970er Jahren hatte die Gärtnerei Renner ihren Stand noch am Eingang zur Judengasse, heute belegt sie die Rundung, um die Albertstatue. Das Herzstück des Marktes war früher unbeliebt, da die Zufahrt schwieriger war.

Otmar Renner war als Verkäufer erstmals im Jahr 1975 aktiv, als er den Stand auf dem Coburger Wochenmarkt von seinem Vater übernommen
hat. An frühere Zeiten auf dem Marktplatz kann er sich gut erinnern. Da gab es noch mehrere Haltestellen für die Stadtbusse, die die Ketschengasse hinauf und die Rosengasse hinunter fuhren. Wenn dann die Busse an den Ständen vorbeifahren wollten, wurde es das ein oder andere Mal durchaus knapp, was auch einmal Diskussionen zwischen Busfahrern und Standtreibenden auslöste.

Den Wochenmarkt empfindet Renner als angenehmen Arbeitsplatz. Gerne erzählt er von zwei Nachbarn, die sich zu Hause nicht sehen, sich im Markttreiben aber regelmäßig begegnen. Vor allem die große Bandbreite an verschiedenen Produkten und Händlern, die untereinander gerne ins Gespräch kommen, bereitet ihm Freude.

Neben den Gärtnereiprodukten gibt es dort alle wichtigen Grundnahrungsmittel wie Käse, Brot, Fleisch, Eier und vieles mehr. Ihm ist es wichtig beim Coburger Wochenmarkt authentisch aufzutreten und die Sympathien der Besucher zu gewinnen. Die Kunden merken schnell, ob jemand nur darauf aus ist, schnellstmöglich seine Produkte zu verkaufen oder sich die Zeit für einen persönlichen Plausch oder Beratung nimmt. Er selbst kommt jeden Mittwoch seit über 45 Jahren immer wieder gerne zum Wochenmarkt in die Vestestadt, stellt sich hinter seinen Stand, verkauft Blumen und Pflanzen und tritt mit Menschen in Kontakt.

Ans Aufhören denkt Otmar Renner noch lange nicht.

Diesbezüglich zitiert er die ehemalige Wochenmarkthändlerin „Hella“, die vor über 45 Jahren zu ihm sagte: „Otmar so lange die Guschn geht, geht’s noch.“

Diese Sprüche könnten Sie des Öfteren auf dem Wochenmarkt hören

  • „Haben Sie etwas gegen Unkraut?“ „Ja, meine Schwiegermutter“

  • „Meine Kinder sind versorgt, bis sie die Schulden abbezahlen, sind sie auch alt.“

  • Vom Hören und Weitersagen wird man auf die Goschn gschlagen

  • „Deutsche Sprache, schwere Sprache, spricht man Gaul, schreibt man Pferd“

  • Fragt der Lehrer den Schüler woher die botanischen Namen der Pflanzen kommen. Sagt der Schüler „aus Botanien“ natürlich, fragt der Lehrer den Schüler, wo er denn lerne, sagt der Schüler „na bei Ihnen Herr Doktor“.

  • Kinder lernt Lesen und Schreiben, ansonsten landet ihr auch auf dem Markt wie ich. Könnte ich doch Lesen und Schreiben, wäre ich in der Regierung und hätte meine eigene Sekretärin.