Meta und Martin Saalfeld, Raststraße 11
Meta Saalfeld wurde am 28. Oktober 1896 geboren, ihr Mann Martin am 8. Juli 1877. Martin Saalfeld war Mitinhaber der Coburger Holz- und Rohrmöbelfabrik „Bernstein & Saalfeld“ in der Uferstraße 9. Er musste sein Unternehmen im Zuge der Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens vom 3. Dezember 1938, aufgeben. Das Ehepaar schaffte es nicht mehr, vor Beginn der Deportationen, die Stadt zu verlassen. Zunächst hinderten Meta und Martin Saalfeld die bürokratischen Auflagen, ab Oktober 1941 verbot ein Gesetz offiziell ihre Auswanderung. Das Ehepaar gehörte zu den ersten Coburger Juden, die im November 1941 „umgesiedelt“ wurde – wie es in der Sprache der Nazis hieß. Zuvor mussten die Saalfelds noch eine Erklärung über ihren gesamten Vermögensstand abgeben. Darin verzeichnet waren sogar Kleidungsstücke und Sachgegenstände. Ihr gesamter Besitz ging damit an die Nazis über. Am 27. November wurde das Ehepaar abgeholt und von Coburg nach Riga deportiert. Überlebende berichteten später von den schrecklichen Reisebedingungen: Die Zugabteile waren größtenteils nicht beheizt und völlig überfüllt. Familienangehörige wurden rücksichtslos voneinander getrennt. Verpflegung gab es während der mehrtägigen Reise nicht, Wasser wurde nur zweimal angeboten. Für die Fahrt mussten die Juden 60 Reichsmark bezahlen – ohne überhaupt das Ziel der Reise zu kennen. In Riga wurden kurz vor der Ankunft des Transports, in dem auch die Saalfelds saßen, über 27.000 Juden umgebracht, um Platz für die Neuankömmlinge zu schaffen. Im sogenannten Reichsjuden-Ghetto wurde das Ehepaar entweder unmittelbar nach seiner Ankunft ermordet oder es fiel später den harten Bedingungen des Lagers und regelmäßigen Aussonderungen zum Opfer.
Die Patenschaft über den Stolperstein von Meta Saalfeld hat Siegrid Ott-Beterke übernommen.
Pate über den Stolperstein von Martin Saalfeld ist Dr. Mechthild Pauls.