Sophie und Leonhard Klein, Kanonenweg 33

Sophie Klein wurde 1902 geboren, Leonhard Klein 1886. Das Schicksal der beiden nahm im März 1933 seinen Lauf: Am 10. und 11. 3. ordnete der Reichskommissar in Bayern, General Ritter von Epp, Funksprüche an die bayerischen Polizeidirektionen an, die die Inschutznahme sämtlicher kommunistischer Funktionäre verfügten. Der im Funkspruch angesprochene Personenkreis wurde von den Nazis willkürlich ausgeweitet, so dass bald auch Gegner der NSDAP und Juden verhaftet wurden. Nach außen hin wurden die Verhaftungen als „Schutzhaft“ betitelt. Auch der damalige Coburger Bürgermeister Franz Schwede, ordnete Verhaftungen an. Zu den Opfern zählte auch der Jude Leonhard Klein. Nach seiner Festnahme wurde er zunächst in eine von der Stadt zur Verfügung gestellten Zimmer im Rathaus verhört. Auf dem Weg dorthin musste Leonhard Klein mit den übrigen Gefangenen durch ein Spalier von SS-Leuten schreiten, die dabei mit Gummiknüppeln auf die Opfer einschlugen. Nach dem Verhör wurden die Gefangenen in die alte Herberge neben dem Rathaus gebracht. In der Herberge wurden die Gefangenen auf grausamste Weise misshandelt. Man nannte die Herberge deshalb auch Prügelstube. Nach Aussage der Zeugen waren die Wände dort verschmiert von Blut- und Kotspritzern und am Boden waren Blutlachen. Leonhard Klein wurde am 21. März 1933 in dieser Herberge so sehr verprügelt, dass er bei seiner Entlassung nur noch auf zwei Stöcken gestützt laufen konnte. Die Kleins waren dadurch vorgewarnt und verließen Coburg 1937. Sie flücheten nach Tel Aviv. Was dort aus ihnen wurde ist nicht bekannt.

Die Patenschaft über die Steine für das Ehepaar Klein haben Margarete Daub und Manfred Hoffmann übernommen.