1941-1942: Die Deportation der Coburger Juden

In den Jahren 1941 und 1942 wurden die noch verbliebenen Coburger Juden nach Riga, Izbica und Theresienstadt deportiert.[1] Am 27. November 1941 brachte ein Zug der Reichsbahn fränkische Juden nach Riga, darunter auch 26 Coburger Juden. Soweit sie nicht unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurden, fielen sie den harten Lebensbedingungen und regelmäßigen Aussonderungen zum Opfer. Lotti Bernstein entging als einzige Coburger Jüdin der Vernichtung in Riga.[2]

Am 27. April 1942 kam es zu einem weiteren Transport. Dieser deportierte fünf Coburger Juden nach Izbica bei Lublin. Von dort wurden sie wenig später in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor gebracht.[3]

Im September 1942 wurden die letzten Coburger Juden deportiert. Sie kamen nach Theresienstadt und wurden dort, bis auf Sali Altmann, alle ermordet.[4]

Ende 1942 lebten nur noch vier jüdische Frauen in Coburg. Ihr „Glück“ war es, dass sie in so genannten „privilegierten Ehen“ lebten, d. h. mit „Ariern“ verheiratet waren.[5]


[1] Hambrecht, Rainer: Zwischen Bayern und Thüringen – Coburg von 1900 bis 1945. In: Ein Herzogtum und viele Kronen. Coburg in Bayern und Europa. Aufsätze zur Landesausstellung 1997 des Hauses der Bayerischen Geschichte und der Kunstsammlung der Veste Coburg in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha’schen Familie und der Stadt Coburg. Hrsg. von Michael Henker und Evamaria Brockhoff. Augsburg 1997. S. 186-196. Hier S. 194.

[2] Fromm, Hubert: Die Coburger Juden. Geschichte und Schicksal. Coburg 2001. S. 131.

[3] Ebenda, S. 133.

[4] Ebenda, S. 133f.

[5] Ebenda, S. 136.