Mit dem Weidenstock eine Tracht vom Pfarrer – Teil I

Ein Bericht von Ulrich Göpfert, Coburg 2010

Ein Blick zur Trinitatis-Kirche in Unterlauter in der meine Konfirmation im Jahre 1963 stattfand. Am 7. April 2010 jährt sich zum 47. Mal die Konfirmation des Autors Ulrich Göpfert aus Dörfles-Esbach in der „Trinitatis-Kirche zu Unterlauter.“ Foto: Ulrich Göpfert

Die Dörfles-Esbacher Bürger hatten bis 1964 keine eigene evangelische Kirche. Für diese  Einwohner war das Pfarramt in Unterlauter zuständig. Die Pfarrgemeinde Unterlauter hatte ein großes Einzugsgebiet, das über den gesamten Lautergrund sowie über Dörfles-Esbach bis nach Wohlsbach ging.

Verantwortlich im Pfarramt Unterlauter war damals Pfarrer Johann Keller. In Dörfles-Esbach hatten wir einen jungen Vikar, Willibald Kühnl, der später auch der erste Pfarrer in der Kirchengemeinde Dörfles-Esbach wurde.

Kirche im Schulhaus

Er erteilte uns Kindern in der Schule Religionsunterricht und wechselte sich mit Pfarrer Keller im Gottesdienst ab, der damals im ersten Stock des Schulhauses in Dörfles – heute Rathaus – alle 14 Tage stattfand. Die musikalische Umrahmung dieser Gottesdienste begleitete der ehemalige Schulleiter a.D. Eduard Kießling am Harmonium.

Im Jahre 1961 begann für den Geburtsjahrgang 1949, dem ich angehöre, im Pfarrhaus von Unterlauter der Präparandenunterricht, dem sich im darauf folgenden Jahr der Konfirmandenunterricht anschloss. Dieser Unterricht fand einmal in der Woche, ausgenommen natürlich in der Ferienzeit, statt. Geleitet wurde der interessante Unterricht von Pfarrer Johann Keller.

Bei Wind und Wetter

Der Weg von Dörfles-Esbach nach Unterlauter wurde bei Wind und Wetter, größtenteils zu Fuß oder wer im Besitz eines Fahrrades war, mit diesem zurückgelegt. Sehr gerne erinnere ich mich noch an die Winterzeit. Wir Kinder freuten uns mächtig, wenn der Schnee lag. Dann konnten wir mit unseren einfachen Skiern durch den kalten Wind von Dörfles-Esbach bis nach Unterlauter laufen. Natürlich wurde dabei ein kleiner Umweg über den „Blauen Hügel“ genommen. Dabei konnten wir unsere Fahrkünste bei der „Alpinen Abfahrt“ unter Beweis stellen.