Das südöstliche Viertel der in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts planmäßig gegründeten Stadt Coburg war von vornherein zum geistlichen Bezirk bestimmt worden. Hier stand ein Vorgängerbau der Morizkirche inmitten eines großen Friedhofes. Hier ließen sich die Benediktinermönche der Abtei Saalfeld nieder, als sie den um 1075 gegründeten Außenposten ihres Klosters auf dem heutigen Festungsberg den Grafen von Hennenberg überlassen mussten. Der Saalfelder Propst war der höchste Geistliche der Stadt und als Stellvertreter seines Abtes Verwalter eines weit ausgedehnten Grundbesitzes im Coburger Land. Sein Amtssitz, die Propstei, mit einer Kapelle, deren Grundmauern 1988 aufgedeckt wurden, einer Schule, mit Priesterwohnungen, Scheunen, Stallungen und Gärten füllt das ganze Viertel bis zur Stadtmauer aus.