Papst Lucius III. bestätigt dem Stift Haug in Würzburg die Zehnteinnahmen u. a. „in Coburg“, womit nicht die Saalfelder Propstei in der Burg, sondern allein die Talsiedlung gemeint sein kann.
Coburg liegt an der Kreuzung zweier bedeutender hochmittelalterlicher Fernstraßen in Ost-West- und Süd-Nord-Richtung, deren innerstädtischen Verlauf die tief ausgefahrenen Hohlwege der Seidmannsdorfer Straße – Marktplatz – Judenberg bzw. die Ketschendorfer Straße – Ketschengasse – Markt – Spitalgasse –Steinweg markieren. An der Juden- und an der Heiligkreuzbrücke gab es vor den spätmittelalterlichen Brückenbauten Flussdurchgänge – Furten. Hochwasser haben Wartezeiten unvermeidlich gemacht, die die Kaufkleute zum Feilbieten ihrer Waren nutzen. So dürfte aus dem Provisorium der regelrechte Marktort mit Zollstation, Stapelrecht (Marktpflicht der durchreisenden Kaufleute) und Schutz-Geleitwechsel geworden sein.
Diese Faktoren haben das rasante Wachstum zur Stadt Coburg an der Schwelle vom Hoch- zum Spätmittelalter wesentlich ermöglicht.