Weichengereuth

von Luis Fenßlein

Die Straße Weichengereuth befindet sich im südlichen Coburg zwischen dem Neuen Weg und der Wasserstraße. Sie ist einerseits Teil des Hauptverkehrsweges durch Coburg, der Stadtautobahn, andererseits zweigt sie noch vor der Straße Ahorner Berg nach Westen ab und führt ein Stück weit den Hügel hinauf. Zur Benennung der Straße wurde der Name der umliegenden Flur übernommen. Dieser lässt sich in „Weichen-“ und „-gereuth“ teilen.

Siedlung auf gerodetem Land

Frühere Autoren meinen, der vordere Teil würde sich vom althochdeutschen „wih“ ableiten, was so viel bedeutet wie Ort oder Dorf, womit Weichengereuth eine Siedlung auf gerodetem Land bezeichnen sollte. Ebenfalls denkbar ist für sie eine Abwandlung des Begriffs „wichen“ (weichen/abweichen), da die Straße von dem Hauptverkehrsweg auf der Nord-Süd-Achse Coburg abzweigt, also quasi abweicht.

Eine eher banalere Erklärung für den Namen dürfte sein, dass auf gerodetem, kahlem Land, das Erdreich aufgrund der fehlenden Wurzeln an Halt verliert und durch den naheliegenden Fluss und dem von den umliegenden Hügeln herabströmenden Wasser zusätzlich durchspült und somit aufgeweicht wird. Demnach könnte „Weichen“ einfach für den sehr sumpfigen und nachgiebigen Boden der Flur stehen.

Der zweite Teil des Straßennamens leitet sich ziemlich sicher von einem althochdeutschen Wort ab, welches die Bedeutung „roden“ oder „gerodet“ innehatte. Demnach befindet sich der Verkehrsweg auf einem Stück zum Zwecke einer besseren Verkehrsanbindung gerodetem Land.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.