Scharnhorststraße

von Jan Krause

Die Scharnhorststraße in Coburg kam durch eine Neubenennung zustande. Sie sollte anfangs erst Zizmanstraße heißen, aber da der Eigentümer der Straße, der Bauunternehmer Brockardt, gegen diesen Vorschlag einwandte, seine Straße besser nach politischen oder militärischen Männern zu benennen, bekam sie schließlich den Namen Scharnhorststraße. Die Zulassung des Namens erfolgt dann am 23. November 1936.

Gerhard von Scharnhorst Reformer der preußischen Armee

Gerhard von Scharnhorst (1755-1813) war preußischer General und während der Befreiungskriege neben seinem Kollegen Gneisenau der entscheidende Reformer der preußischen Armee. Direkter Anlass für die Straßenbenennung dürfte der Stapellauf des gleichnamigen Schlachtschiffes am 3. Oktober 1936 gewesen sein.

Während des Zweiten Weltkriegs unternahm die Scharnhorst ihre erst Feindfahrt zusammen mit ihrem Schwesterschiff, der Gneisenau, vom 21. bis 27. November 1939, um britische Kriegsschiffe aus dem Atlantik in die Nordsee zu locken. Des Weiteren war sie an den Unternehmungen „Nordmark“ (Februar 1940: Gefecht mit England um einen Geleitzug norwegischen Erzes), „Weserübung“ (April 1940: Besetzung Norwegens durch NS-Deutschland), „Juno“ (Juni 1940: erfolgloser Versuch, einen britischen Truppenkonvoi aus Narvik anzugreifen), „Berlin“ (Januar bis März 1941: Versenkung mehrerer alliierter Transpostschiffe im Nordatlantik), „Cerberus“ (Februar 1943: Passage des Ärmelkanals), „Sizilien“ (September 1943: Angriff alliierter Stützpunkte auf Spitzbergen) und „Ostfront“ (Dezember 1943: Geleitzuggefecht vor dem Nordkap), während dessen sie versenkt wurde, beteiligt. Das Wrack der Scharnhorst wurde im September 2000 vom Journalisten Alf R. Jacobsen gefunden.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.