Caroline Stößel

von Dilara Ciray und Constanze Thim

Bei einem Spaziergang durch Coburg fällt auf, dass etliche Straßen nach berühmten Persönlichkeiten benannt wurden. Allerdings ist ein verschwindend geringer Anteil davon einer Frau gewidmet. Wie wäre es also beispielsweise mit einer „Caroline-Stößel-Straße“?

So viele Jahre mussten ins Land gehen, bis im Jahre 1852 endlich eine „Schule zur Erziehung von Töchtern gebildeter Eltern“ in Coburg gegründet wurde. Dieses Werk hatte Caroline Stößel (1828-1878) vollbracht, freilich nicht ohne die Unterstützung der Herzogin Alexandrine (1820-1904), der Ehefrau von Herzog Ernst II. (1818-1893). Nach dieser wurde dann auch die Alexandrinenschule, die nun als Gymnasium Alexandrinum und eben nicht als „Carolinum“ bekannt ist, benannt.

Carolin Stößel eine selbstbewusste Frau

Doch ohne den Willen zur Gründung einer höheren Unterrichtsanstalt für Mädchen wäre es wohl nicht so weit gekommen. Diesen festen Willen hatte Caroline Stößel. Offensichtlich war sie und ihr starkes Selbstbewusstsein unerträglich für ihre männlichen Zeitgenossen. Die Lehrer an ihrer Schule wollten sich ihr nicht unterordnen und stellten sie gewissermaßen kalt. Dies wirkt noch bis heute in die Gegenwart.

Aber wollen wir ebenso verbohrt und intolerant sein? Der Name dieser besonderen Frau taucht im Stadtbild von Coburg bisher einfach nicht auf. Ist es nicht an der Zeit, die Verdienste von Caroline Stößel zu würdigen, indem eine Straße nach ihr benannt wird? Es böte sich hierfür die Umgebung des Gymnasiums Albertinum an, da dieses im Jahr 1955 das alte Haus des Alexandrinums übernommen hatte.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.