Daten-Highway als Wirtschaftsförderung

Am 10. Juni 1997 ging das „Bürgernetz Coburg“ mit dem damals „leistungsfähigsten Server in Oberfranken“ an den Start. Doch der Einstieg in das Internetzeitalter erfolgte – aus Sicht der Coburger Wirtschaftsförderung – schon deutlich früher.

Bestellungen über die Stadtverwaltung

1995, als nur wenige Coburger Unternehmen über Internet verfügten, gingen schon mal Bestellungen per E-Mail direkt bei der Stadtverwaltung ein, die diese – auch eine Form von Wirtschaftsförderung – ausdruckte und dem jeweiligen Unternehmen zustellte.
Der Verein „Bürgernetz Coburg“ unter seinem damaligen Vorsitzenden Frank Zindel lockte 1997 seine Mitglieder, darunter auch Unternehmen, vor allem mit dem günstigen Zugang zum weltweiten Netz. Zur Mitgliedschaft gab es eine eigene E-Mail-Adresse und 100 kB(!) für eine eigene Homepage.
Dass eine angemessene IT-Infrastruktur als Standortfaktor zu den Aufgaben einer Stadt und ihrer Wirtschaftsförderung zählt, wurde in Coburg bereits früh erkannt.

Vorreiter im Glasfaserausbau

Im Bereich der Breitbandversorgung sowie im Glasfaserausbau entwickelte sich Coburg im neuen Jahrtausend in Oberfranken wie bayernweit schnell zum Vorreiter. Der Bedarf der Unternehmen stieg exponentiell.
Zwischendurch gab es da durchaus kurzfristige Bandbreiten- und Versorgungsengpässe, die kreative wie pragmatische Lösungen sowie zum Teil auch „kurze Wege“ erforderten. „Es kam vor, dass ein Ingenieurbüro wegen mangelnder Bandbreite nicht in der Lage war, einen Auftrag für Bosch abzuarbeiten. Hier sind wir in die Bresche gesprungen und haben einen Raum mit Glasfaseranschluss zur Verfügung gestellt. Von da aus hat das Unternehmen fast drei Wochen lang das Projekt abgearbeitet. Das hat uns sehr deutlich gezeigt, wie groß die Abhängigkeit unserer Wirtschaft von einer entsprechenden Breitbandverbindung ist“, weiß Stephan Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg zu berichten.

Stadt Coburg investierte Millionenbeträge

Millionenbeträge wurden im Rahmen der „Coburger Netzoffensive“ ab 2008 von der Stadt Coburg investiert, um im gesamten Stadtgebiet die Breitband- bzw. Glasfaserversorgung flächendeckend voranzutreiben. Ein Vorsprung von dem Coburg noch heute profitiert. Nicht zuletzt durch die „Coburger Datenautobahn“ CODAB, einem gekoppelten Glasfaserring-System, das ein leistungsfähiges, regionales Datennetz für Stadt und Landkreis Coburg zur Verfügung stellt.
Realisiert, gewartet und betrieben wird CODAB von der städtischen SÜC, maßgeblich vorangetrieben von den beiden Geschäftsführern der dacor, späteren süc//dacor GmbH, Uwe Meyer und Frank Feihe.
Mitte 2017, so die aktuellen Prognosen, wird das gesamte Coburger Stadtgebiet zu 100% mit Breitbandtechnologien erschlossen sein.