Vorbildliche Inklusion: JAGUAR Lützelbuch und WEFA
Um etwas Abwechslung in den Tagesablauf der Mitarbeiter der WEFA – Werkstätten für behinderte Menschen in Rödental zu bringen, stellte Gruppenleiter Michael Schäfer im Jahr 2000 in einem Kellerraum eine alte Tischtennisplatte auf. Diese wurde innerhalb kürzester Zeit so rege genutzt, dass man mit der Organisation eines geordneten Spielbetriebs begann. Die Tischtennisabteilung in seinem Heimatort Lützelbuch hingegen plagte zum gleichen Zeitpunkt Nachwuchssorgen. Auch hier sprang Schäfer ein und sorgte als Abteilungsleiter für eine Wiederbelebung des Spielbetriebes.
Hier laufen beide Stränge zusammen: Die WEFA trat im Jahr 2002 im Rahmen einer Betriebsmitgliedschaft dem TV 1904 Coburg-Lützelbuch bei und legte so den Grundstein für eine bis heute andauernde Zusammenarbeit: 58 Mitglieder zählt die „JAGUAR Lützelbuch“ getaufte Tischtennisabteilung heute, davon 20 im Rahmen der Kooperation mit der WEFA. Einmal in der Woche treffen sich die Sportler zum gemeinsamen Training in der Rolf-Forkel-Halle.
Mit zwei Damen- und drei Herrenmannschaften konnten sich die Spieler der WEFA in den vergangenen Jahren im Ligabetrieb bis in die höchste Spielklasse vorarbeiten. Sie nehmen auch landesweit erfolgreich an den Turnieren der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung teil. Der 1. Damenmannschaft gelang 2008 und 2009 zwei Mal in Folge der Gewinn der Bayerischen Meisterschaft. Die Spieler der WEFA bleiben im Verein aber keineswegs nur unter sich: Dass in den Mannschaften behinderte und nicht behinderte Spieler gemeinsam in einem Team spielen, ist für den Verein inzwischen so selbstverständlich, dass niemand mehr von Integration oder Inklusion spricht.
Dass dieses Engagement Vorbildcharakter besitzt, zeigte sich im Jahr 2012 bei der Verleihung der „Sterne des Sports“ des Deutschen Olympischen Sportbunds und der Volks- und Raiffeisenbanken. Gleich zweimal – auf Kreisebene und beim landesweiten Entscheid – war das Konzept den Jurys jeweils einen bronzenen und silbernen Stern wert.