Gerhard Bauersachs: Ein Oberfranke auf dem Weg in die Nationalmannschaft

Gerhard Bauersachs (4. von rechts) vor 25.000 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden beim Länderpokal-Spiel Bayern – Sachsen.

In der Coburger Turnerschaft bewies in der Nachkriegszeit vor allem ein Spieler überdurchschnittliches Talent: Der Feldhandballer Gerhard Bauersachs wurde im Alter von 20 Jahren als erster Oberfranke in die bayerische Länderauswahl berufen.

Am 20. September 1953 spielte er vor über 35.000 Zuschauern im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion gegen Sachsen – und gewann. Es sollte nicht sein einziger Einsatz in der Landesauswahl bleiben. Im Deutschen Handball-Verband hatte man damals noch viel mit dem jungen Talent vor: In den Jahren 1953 und 1954 wurde Bauersachs zu den Sichtungslehrgängen für die Deutsche Nationalmannschaft eingeladen. Für den Sportler aus Leidenschaft die Erfüllung eines Traums. Für seinen damaligen Arbeitgeber jedoch eine unwillkommene Ablenkung. Er verweigerte kurzerhand die Freigabe und stoppte so die weitere Karriere des Coburgers.

Bauersachs blieb dem Sport dennoch bis ins hohe Alter treu: Als Turner, Leichtathlet, Schütze und Langläufer und nicht zuletzt auch über 40 Jahre im Handball. Als aktiver Sportler, vor allem aber auch als Trainer war er über mehrere Jahrzehnte erfolgreich. Bis heute ist er im Tennis aktiv: Mitte der 80er Jahre gehörte er zu den Mitbegründern der Tennis-Abteilung des TSV Beiersdorf. Drei Generationen junger Spieler hat er seitdem auf ihrem Weg zu eigenen sportlichen Erfolgen begleitet.