Kinogeschichte Teil I

Der Vorplatz des ehemaligen Union-Theaters (heutiges Utopolis) am Hahnweg. Foto: Horst Jürgen Schunk.

Eines der ersten Lichtspieltheater in Coburg war das Apollotheater in der Judengasse 2, 1912 von Johann Scheler gemeinsam mit dem Residenzcafé eröffnet. 1922 wurde das Apollotheater wieder geschlossen.

Der Hahnweg ist für Generationen von Coburger Kinofans eine gute Adresse. Bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts genoss das Publikum hier nicht nur den Gerstensaft der benachbarten „Vereinsbrauerei“, sondern zuweilen auch sogenannte „lebende Photographien“ in dem 1897 angebauten Saal. 1919 wurde diesem kinematographischen Treffpunkt ein Name gegeben: Union-Theater.

„Das neue Unternehmen braucht vor keiner Großstadteinrichtung zurückzustehen. Überall macht sich die moderne Richtung der Neuzeit geltend. Schon beim Eintritt in die Räume ist man durch die herrschende Eleganz wohltuend berührt.“, lobte die „Coburger Zeitung“ im Juli 1919.

Im Jahr 1920 konnte das Union-Theater, kurz UT, bereits beachtliche 242.563 Besucher verzeichnen. Eine Eintrittskarte kostete damals zwischen zwei Mark, für einen Platz auf einer harten Bank in den vorderen Reihen in der Nähe der Leinwand, und 6,50 Mark in der komfortablen Rangloge.

Neben Kinotopp gab es im UT auch manche Live-Sensation zu bestaunen: „Unentwirrbare Rätsel somnambul lösen“ verhieß die Zeitungsannonce der Hellseherin Helia Leitner im Jahre 1923.

Foyer/Eingangsbereich des ehemaligen Union-Theaters (heutiges Utopolis). Foto: Horst Jürgen Schunk
Kinosaal im ehemaligen Union-Theaters (heutiges Utopolis). Foto: Horst Jürgen Schunk.