Die Geschichte der Firma M.C.MÖNCH

 Ein Beitrag von Günter Kuch

Eines der wohl ältesten Geschäfte in Coburg
Das  Kolonialwaren Groß- und Einzelhandelsgeschäft M.C. MÖNCH.
Fünf Generationen in Familienbesitz

Am 14. Juni 1832 eröffnete Martin Mönch eine Spezereihandlung in der Judengasse am Judentor. Er entstammt einer alteingesessenen Coburger Familie. Sein Vater  Johann Georg Mönch war Metzgermeister und hatte 1792 das Gasthaus „Zur goldenen Traube“ erworben und es über Jahrzehnte geführt. Im Jahre 1826 verkaufte er dieses Gasthaus und kaufte dafür das „Haus vor dem Judentor“ Nr. 463, in dessen Räumen dann sein Sohn Martin das Geschäft gründete.

Das Gründerehepaar Martin Christian und Johanna Mönch

Wer ein solches Geschäft betreiben wollte, war nach den Satzungen der Kaufmannschaft verpflichtet, eine mehrjährige Lehrzeit bei einem angesehenen Handelshause und den Besitz eines entsprechenden Vermögens nachzuweisen. Über die denkwürdige Geschäftsgründung berichtet uns ein Protokoll im hiesigen Ratsarchiv folgendes: „Auf dem Polizeibüro erscheint der Handlungsbeflissene Herr Martin Christian Mönch von hier, 27 Jahre alt, jüngster Sohn des hiesigen Bürgers und Metzgermeisters, auch vormaligen Gastwirts Johann Georg Mönch, produziert seinen Lehrbrief und zeigt an, daß er willens sey, eine Spezereihandlung unter der Firma M.C.MÖNCH dahier zu etablieren und daß er daher den wohllöblichen Magistrat hiervon pflichtschuldigst  in Kenntnis setzen wollte. In der Ratssitzung wurde dieses Gesuch vorgetragen und die Abgaben wie folgt festgesetzt: 8 Groschen 4 Pfennige terminliche Steuer, von seiner Person 10 Groschen 6 Pfennig als sogenannte Bürgerbäth oder Bürgersteuer und 8 Groschen 4 Pfennig an Nachgeld zur Ablösung der Nachpflichtigkeit.“

Ehepaar Martin Christian und Johanna Mönch Mitte des 19. Jahrhunderts (Quelle: H. Mönch)

Das sind in kurzen Zügen die Anfänge der heutigen Kolonialwarengroßhandlung M.C.MÖNCH

Es wurde mit Lebensmitteln, Gewürzen aller Art und mit Salzheringen gehandelt. Aber auch Pulver und Schrot waren im Angebot. Die Firma besaß unterhalb des Bismarckturmes einen Pulverturm. Der Handel mit Salzheringen brachte dem Anwesen einen Spitznamen ein, im Volksmund hieß es bald die „Heringsburg“. Sehr früh erkannte der Gründer auch seine Chance im Bohnenkaffeehandel. Eine eigene Bohnenkaffeerösterei mit Handbetrieb wurde eingerichtet. Noch zu Lebzeiten von Martin Mönch begann die Zeit, in der sich der Kolonialwarengroßhandel entwickelte. Bereits im Jahre 1854 ließ  er sein Geschäft in das Großhandelsregister eintragen. Leider wurde Martin  Mönch  am 19. 09 1862 im Alter von 58 Jahren aus dem Leben abgerufen. Seine Ehefrau führte das Geschäft noch einige Jahre weiter, wobei die Aufwärtsentwicklung zum Stillstand kam. Im Jahre 1868 entschloss sie sich, das Geschäft an ihren Sohn August Mönch zu übergeben.

Das Judentor mit Vortor. (Quelle: Emil Maurer, Stadtarchiv)