Die Pfadfinder im Coburg der 50er Jahre – Teil II

Ein Beitrag von Gerd Bieler

Im Jahr 1956 war das Heim sehr gut besucht und in manchem Zimmer herrschte drangvolle Enge. Nicht nur die Pfadfinder hatten dort ihre Zimmer, sondern ebenfalls die Wasserwacht, die evangelische Jugend, die katholische Jugend, die Falken, die Naturfreunde-Jugend und viele andere Gruppen. Unsere Gruppe, zu der ich nun bald gehörte, hatte zunächst ein sehr kleines Zimmer unten in einem der ehemaligen „Apellflure“. Das war der frühere Name, denn das Jugendheim ist in den 30er Jahren für die Hitlerjugend gebaut worden und hat seine umfangreiche eigene Geschichte. Zu meiner Zeit, Mitte der 50er Jahre, gab es die Pfadfinderstämme „Wilde Gesellen“, „Rebellen“, „Verlorene Rotte“ und „Sturmvogel“. Letzterem gehörte ich nun bis 1967 an.  Der Stamm „Verlorene Rotte“ löste sich damals auf und so kamen von dort einige Jungen zu unserem Stamm „Sturmvogel“. Dadurch war der Zustand in unserem kleinen Zimmer unhaltbar geworden und endlich konnten wir in ein größeres Zimmer umziehen. Die Zimmer wurden von den Jugendgruppen in eigener Regie ausgestattet. Teilweise waren aus Zeiten der Hitlerjugend noch Tische, Hocker und „Spinde“ vorhanden, die wir weiter benutzten, sodass das Stammeigene Inventar (Zelte sowie große „Pötte“, in denen unterwegs gekocht wurde, Spaten und Beile) untergebracht werden konnte.