15. Oktober 1937: 15-jähriges Jubiläum des Marsches auf Coburg

Am 15. Oktober 1937 feierten die Coburger Nationalsozialisten den 15. Jahrestag von Adolf Hitlers Zug nach Coburg. Der „Führer“ und Reichskanzler kam aufgrund dieses Anlasses persönlich in die Stadt. Auf dem Marktplatz hielt Hitler vor den begeisterten Coburgern eine Rede. Darin stellte er die besondere Rolle Coburgs für die nationalsozialistische Bewegung heraus: „Mit Coburg habe ich Politik gemacht.[1] So wurde der Kampf um diese Stadt zum Markstein in der Entwicklung unserer Bewegung. Nach diesem Rezept haben wir im ganzen Reich der nationalsozialistischen Idee die Bahn freigemacht und damit Deutschland erobert.“[2] Hitler betont hier erneut, wie schon in seiner Rede zur Einweihung des Kriegs-Ehrenmals in den Schlossplatzarkaden 1935, die Bedeutung, die Coburg bei der Erlangung der Macht in Deutschland gespielt hat. Die Stadt diente den Nationalsozialisten als kommunales Experimentierfeld, das als Vorbild zur Erlangung der totalen Macht in Deutschland herhalten sollte.


[1]     In anderen Überlieferung wird Hitler auch der Satz „Mit Coburg habe ich Geschichte gemacht!“ nachgesagt. Vgl. Albrecht, Joachim: Die Avantgarde des „Dritten Reiches“. Die Coburger NSDAP während der Weimarer Republik 1922-1933. Frankfurt/Main 2005. (= Europäische Hochschulschriften. Reihe II. Geschichte und ihre Hilfswissenschaften. Band 1008). S. 176; Popp, Steffen: Coburgs Weg in den Nationalsozialismus 1919-1931: Die Etablierung des völkischen Antisemitismus und der Aufstieg der NSDAP. Offenbach am Main o. J. (Online unter: https://www.complifiction.net/wp-content/uploads/2012/03/Coburgs-Weg-ins-Dritte-Reich.pdf. Stand: 06. Januar 2010). S. 3.

[2]     Nach Sandner, Harald: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999. S. 194; Finzel, Frank / Reinhart, Michael: Spuren: 175 Jahre Sparkasse Coburg. Hauptwege, Nebenwege, Irrwege. Stuttgart 1996. S. 331.