Herrschaftsübergang in Deutschland

Ausweise von Herbert Eichhorn, 18. Juni und 20.11.1945.

Die US-Armee hat während ihres Vormarsches über Thüringen hinaus Teile von Sachsen und Sachsen-Anhalt besetzt. Auf der Basis der Konferenz der „großen Drei“ (US-Präsident Roosevelt, Britischer Ministerpräsident Churchill und UdSSR-Staatschef Stalin) in Jalta im Frühjahr 1945 zogen sich die Amerikaner und Briten um den 1.7.1945 hinter die Süd- und Westgrenzen von Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg zurück. Die Sowjets rückten als neue Besatzungsmacht nach, überließen aber vereinbarungsgemäß die Westhälfte Berlins den drei westlichen Siegermächten USA, Großbritannien und Frankreich.

An den 1945 ausgestellten Ausweisen des Steinheider Lehrers Herbert Eichhorn wird dieser Herrschaftsübergang deutlich: Im Juni 1945 lebte er im noch amerikanisch besetzten Sonneberg – unmittelbar an der bayerischen Grenze – und bekam den englisch-deutschen Ausweis. Danach ist er weiter östlich ins ebenfalls thüringische und zu dieser Zeit auch amerikanisch besetzte Gefell gezogen, in das – ebenso wie in Sonneberg – Anfang Juli die Russen einmarschierten, von denen er im November 1945 den russisch-deutschen Ausweis bekam.