Schreib alles auf! Gerade wenn sich etwas
zuträgt, glaubt man, es nie zu vergessen, weil
die Gegenwart glänzt; aber die nächste tuts
auch – und dann vergisst man.
Jean Paul

Die Stadt Coburg will Erlebnisse und Erinnerungen lebendig halten, damit sie nicht in Vergessenheit geraden. Deshalb arbeitet sie ihre Vergangenheit auf, hält sie für immer fest und macht sie für jedermann zugänglich. Dies geschieht ausnahmsweise nicht in Form endloser Archivbestände oder Ansammlungen von Schriftstücken, sondern kurzweilig, bunt und interaktiv mittels einer multimedialen Zeitreise im Digitalen Stadtgedächtnis.

Zwei Aspekte der Vergangenheit spielen dabei eine Rolle: Zum einen historische Fakten, die wir in Geschichtsbüchern oder Archiven nachlesen können, in der Schule lernen oder die uns bei Stadtführungen erzählt werden. Zum anderen aber auch persönliche Erinnerungen und Erlebnisse, die jeder einzelne individuell mit Coburg verbindet. Geschichte und Geschichten – das sind die Inhalte, die das Digitale Stadtgedächtnis ausmachen.

Nicht nur Martin Luther oder Prinz Albert, sondern wir alle sind Teil der Coburger Stadthistorie. Jeder Einzelne ist gleichzeitig Akteur und Zeitzeuge. Aus diesem Grund ist jeder Einzelne aufgefordert, das Digitale Stadtgedächtnis anhand seiner Erzählungen, Bilder oder Dokumente mit Leben zu erfüllen. Gemeinsam schreiben wir Geschichte – und das nicht nur im übertragenen Sinne, denn: Ein Projekt wie das Digitale Stadtgedächtnis gibt es in Deutschland bisher noch nicht, Coburg übernimmt hier die Vorreiterrolle.

Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten, die viel Zeit und Mühe in Recherchearbeit und Gestaltung investiert haben. Und ich bedanke mich schon jetzt bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die künftig dazu beitragen werden, Vergangenes gegenwärtig festzuhalten.

Norbert Kastner
Oberbürgermeister

Coburg, 2009