Herzog Otto von Meran wurde von seinem Hofmeister auf dem Schloss Nießden ermordet, da er des Grafen Frau und dessen Besitzungen begehrte. Da damit der Meranische und Andeschsische Familienstamm ausgestorben war, teilten die benachbarten Bischöfe und Fürsten sein Land unter sich auf. Dabei nahm sich Bischof Heinrich von Bamberg für sein Stift das Fürstentum und die Landgerichtsbarkeit bis an den Fluss Roppach sowie die Ortschaften Königsberg, Bettenburg, Giech, Lichtenfels, Nießden, Weißmeyn und Guttenberg. Aufgrund dieser Aneignung des Bischofs kam es zwischen ihm, Graf Friedrich von Truhedingen, der Gräfin von Orlamünd und deren Söhnen Otto, Hermann und Otto der Jüngere zum Krieg. Diese waren der Ansicht, das sich der Bischof die besten Teile des hinterlassenen Landes angeeignet hatte. Auf Vermittlung von Bischof Hermann von Würzburg wurde der Konflikt beigelegt. Die Gräfin von Orlamünd erhielt die Stadt Hof als Wiedergutmachung.

Zehn Jahre später fingen deren Söhne mit Bischof Berthold von Bamberg erneut Krieg wegen der Aufteilung der Lande von Herzog Otto von Meran an. Der Bischof schlug die Grafen mit seinen Verbündeten jedoch in die Flucht und Brandschatzte deren Lande

 

Sachsen-Coburgische Historia Original von Georg Paul Hönn

Wurde Hertzog Otto von Meran durch seinen Hoffmeister auf dem Schloß Nießden ermordet / aus Ursachen / weiln dieser seine Regierung und Gemahlin / mit der er zugehalten haben soll / verlangte. Nachdeme nun mit diesen der Meranische und Andeschsische alte Stamm zu Grund gienge / so grieffen die benachbare Bischoffe und Fürsten zu dessen hinterlassenen Herrschafften dabey eignete Bischoff Heinrich zu Bamberg seine Stifft das Fürstentum und Landgericht / so biß anhero bey dem Fluß Roppach (Ropactum) gehalten worden / den drittentheil des Hugonis Waldes / Königsberg / Bettenburg / Giech / Lichtenfells / Nießden / Weißmeyn / Guttenberg nebst andern Städten und Schlössern zu. Deßwegen in dem folgenden Jahr zwischen ihm / Graf Friedrichen von Truhedingen / einer verwittibten Gräfin von Orlamünd (welche keine andere als Ottonis des verstorbenen Herzogs von Meran Schwester gewesen seyn kan) und dieser Söhne Ottone, Hermanno und Ottone minori sich ein Krieg anspann / indeme diese warnahmen / daß ermeldter Bischoff dem besten Theil von dieser Verlassenschaft an sich zoge. Wiewohlen nun solcher durch Bischoff Hermanns zu Würtzburg Darzwischenlegung gestillet und der Wittib die Stadt Hoff in Vogtland zu Theil war / so fingen doch zehen Jahr hernach deren Söhne / gedachte Grafen von Orlamünd / wider Bischoff Bertoldum zu Bamberg von neuen Krieg an / welcher aber mit Zuziehung der Benachbaren die Grafen in einem gehaltenen Treffen in die Flucht schluge und einen grossen Theil deren Lande / so er eroberte / mit dem Brand zu schanden machte. Obbeschriebenen Mord setzte zwar Brusch, de monast. f. m. 78. unter das Jahr 1250. jedoch ohne Grund.