Johannisgasse

von Leon Limbrunner

Die Große, beziehungsweise Kleine Johannisgasse beginnt an der Spitalgasse und mündet im Fall der Kleinen Johannisgasse am Theaterplatz und im Fall der Großen Johannisgasse an der Theatergasse.

Der Name Johannisgasse stammt aus dem Mittelalter und wurde oft für Straßen verwendet, in denen sich eine Badstube befand. Diese Straßen wurden dementsprechend nach Johannis dem Täufer benannt. So befand sich an der Stelle des Hauses Kleinen Johannisgasse 6 die Herren- bzw. Obere Badstube. Sie wurde bereits 1398 erwähnt: ein Indiz für die Richtigkeit der Benennungsthese nach Johannes dem Täufer. Weitere Beispiele für derartige Gassennamen finden sich in Augsburg und in Schweinfurt.

In beiden Johannisgassen ist viel Geschichte „beheimatet“. Zum Beispiel in der Kleinen Johannisgasse 8, in der sich das Münchner Hofbräu befindet. Dieses wurde ab 1937 von Toni Reiber und seiner Frau geleitet und konnte sich schnell durch die gute Küche in Coburg einen Namen machen.

Hausnummer 6 – das einzige Gebäude in Coburg mit zwei Gedenktafeln

In der Großen Johannisgasse 3 befand sich 1853/1854 und 1864 bis 1866 das Mädchengymnasium Alexandrinum, worauf eine Inschrift hinweist. Das letzte Gebäude, welches hier angesprochen wird, hat die Hausnummer 6. Dieses Gebäude ist das einzige in Coburg, welches zwei Gedenktafeln besitzt. Zum einen wird der Chronist Philipp Carl Gotthard Karche (1780-1854), zum anderen der Grafiker und Fotograf Karl-Friedrich Borneff (1930-2000) geehrt. In den letzten Tages des Zweiten Weltkrieges wurden die Gebäude an der Kreuzung Große Johannisgasse/Theatergasse durch einen Granattreffer schwer beschädigt, wobei ein Ehepaar ums Leben kam.

Hinweis

Dieser Artikel wurde im Rahmen eines Schulprojektes von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Ernestinum (Abiturjahrgang 2016/18) im P-Seminar „Straßennamen“ unter der Leitung von OStRin Isolde Heilgenthal-Habel und unter Mitwirkung von Dr. Hubertus Habel erarbeitet.