Mobil Arbeiten und Telefonieren
Vierzig Jahre war Reinhard Popp (69) in der Versicherungsbranche tätig, mehr als 35 Jahre davon im Außendienst. Erfolgte die Erfassung der Kundendaten anfangs noch auf Papier, so hatte Popp später sein „mobiles Büro“ immer dabei.
Was einmal beschwerlich begann, wurde später zum unverzichtbaren, treuen Begleiter. In den Anfangsjahren hatten die Außendienstler an den kaum portablen Geräten – „Schlepptop“ und Drucker – schwer zu tragen, für die langsame Verbindung zur Zentrale waren sie auf einen so genannten „Akustikkoppler“ und eine Telefonleitung beim Kunden angewiesen. Reinhold Popp erlebte die rasante Entwicklung der Technik mit. Mit seinen Kollegen bot er sich ein regelrechtes Wettrennen, wer gerade das neueste Gerät hatte. Über die Jahre hat Popp eine beeindruckende Sammlung technischer Geräte angehäuft. Dienstlich braucht Reinhold Popp das Mobiltelefon zwar nicht mehr, denn inzwischen ist er längst im Ruhestand angekommen. Bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit, u.a. im Seniorenbeirat der Stadt Coburg, möchte er seinen „mobilen Begleiter“ jedoch nicht mehr missen.
1986: Nein, das ist kein Taschenrechner, sondern ein sehr früher „Taschencomputer“. Der PSION Organiser II – Modell XP verfügte aus heutiger Sicht zwar über wenig Speicher (32 kB), hatte aber schon eine Terminverwaltung, Datenbank- und Notizfunktionen und ja, man konnte mit ihm auch rechnen.
PSION Organiser II – Modell XP
1991: Auf dem kleinen, handlichen HP 95LX liefen bereits MS-DOS und einige Office-Programme. Die Mobiltelefone aus dieser Zeit fielen jedoch vor allem durch ihre Größe und langen Antennen auf.
HP 95LX
Das C-Netz-Telefon (C-POCKY) der Telekom kostete stolze 1.590 DM und war vor allem in den neuen Bundesländern ein unverzichtbarer Begleiter.
C-Netz-Telefon (C-POCKY) der Telekom
1992: Der Motorola-„Knochen“, so nannte man das Motorola International 3200, war eines der ersten GSM-Mobiltelefone und funktioniert noch immer tadellos. Damals wie heute zieht der Besitzer beim Benutzen dieses Gerätes sämtliche Blicke auf sich.
Motorola International 3200
1999: Spätere Modelle passten schon bequem in die Westentasche, hatten immer mehr Programme und konnten problemlos eine drahtlose Datenverbindung aufbauen. Die Organizer der britischen Firma PSION, der 5MX Pro oder Revo (1999), vor allem aber der „9110 Communicator“ von NOKIA waren auf Dienstreisen damals der Stolz vieler Geschäftsleute und ein echtes Statussymbol.
„9110 Communicator“ von NOKIA
2002: Organizer und Mobiltelefon – Tasten und Touchscreen. Das Sony Ericsson P800 zeigt 2002 wo die Reise später einmal hingehen wird: Großes Display, Toucheingabe und installierbare „Apps“.
Sony Ericsson P800
2008: Bei diesem Modell der „Klapptelefon“-Ära ist die ausziehbare Antenne zurück. Sie ist jedoch nicht für den Handy- sondern für den Fernsehempfang gedacht. Das LG HB620T war eines der ersten und wenigen Mobiltelefone mit DVB-T-Empfang.