Der Coburger Handball im Wandel der Zeit
20er Jahre: Die erste Handballabteilung Coburgs entsteht 1921 beim TV 1848. Zu ihren ersten (Auswärts-)Spielen fahren die Coburger anfangs noch nach Nürnberg oder Fürth sowie ins benachbarte Thüringen. Wenig später wird auch beim VfB Coburg, im Männerturnverein, in der Turngenossenschaft – der heutigen Turnerschaft – sowie ab 1927 beim TV Neuses Handball gespielt, so dass spätestens ab Ende der 20er Jahre von einem regen Spielbetrieb gesprochen werden kann.
30er/40er Jahre: Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung verschmelzen 1934 TV 1848, MTV und Turngenossenschaft zur Turngemeinde 1848. Abwanderung in die NS-Massenorganisationen und Einberufungsbefehle erschweren bei den Männern den Spielbetrieb, so dass das Handballfeld zunehmend den Frauen- und Jugendmannschaften vobehalten bleibt.
1946/1947: Wie nahezu alle Sportler sammeln sich die Handballer zunächst in der nach Kriegsende eilig geschaffenen „Sportvereinigung Coburg“. Auch in der Coburger Turnerschaft bildet sich schon 1947 wieder eine erste Mannschaft. Die Jugendmannschaft der Sportvereinigung-VfB Coburg verpasst im selben Jahr nur knapp die Meisterschaft und erringt als „Deutscher Vizemeister“ einen überregionalen Achtungserfolg.
60er Jahre: Die Zeit des TV Neuses mit „Torjäger“ Klaus Büttner: Auf dem Feld wird die Mannschaft von 1963 an mehrmals Bayerischer Meister und steigt wiederholt in die Süddeutsche Oberliga/Regionalliga Süd auf. Auch in der Halle spielt der TV Neuses ab 1966 in der Oberliga und trifft dort für zwei Spielzeiten auf den VfB Coburg – beide „Lokalderbys“ entscheiden die Neuser für sich.
80er Jahre: Erste Bemühungen durch „Kräftebündelung“ eine spielstarke Mannschaft zusammenstellen: Herbert Fischer und Erich Bilek scheitern 1986 auf dem Kreistag mit ihrem Vorschlag am Wiederstand der Vereine. Auch Gespräche zwischen TV Neuses und TV 1848 bleiben zunächst erfolglos.
90er Jahre: Der TV Ketschendorf und TV 1848 bilden auf Probe eine Spielgemeinschaft (SG). Eine Zusammenarbeit, die 1994 durch Handballer der Coburger Turnerschaft ergänzt wird. Die 3 Coburger Turnvereine unter ihren Vorsitzenden Helmut Liebkopf, Ingo Bechmann und Klaus Beyersdorf bilden zusammen die Handball-Spielgemeinschaft (HSG).
2000: Durch die Vermittlung des damaligen Coburger Oberbürgermeisters Norbert Kastner gelingt es schließlich, auch die Neuser mit ins Boot zu holen: 17 Gründungsmitglieder – ein „Who Is Who“ des Coburger Handballs – heben im März desselben Jahres den HSC 2000 Coburg-Neuses als neuen „Hoffnungsträger“ aus der Taufe. Gleich in der darauffolgenden Saison gelingt der Aufstieg in die Regionalliga. 2007 steigt der HSC schließlich in die 2. Bundesliga auf, in der er sich – mit kurzen Unterbrechungen – bis heute halten konnte.
„Kräfte bündeln für den Erfolg“ – Der Coburger Handball auf dem Weg zu sportlichen Erfolgen
Den „Pionieren“ des Handballs fehlten zunächst die Gegner: Die 1. Mannschaft der 1921 gegründeten Handballabteilung des Turnvereins von 1848 fuhr zu Auswärtsspielen anfangs noch bis nach Nürnberg oder Fürth sowie ins benachbarte Thüringen. Doch die Konkurrenz in Coburg ließ nicht lange auf sich warten: Wenig später wurde auch beim VfB Coburg, im Männerturnverein (MTV), in der Turngenossenschaft sowie ab 1927 beim TV Neuses Handball gespielt, so dass sich spätestens gegen Ende der 20er Jahre ein reger Spielbetrieb in der Region entwickelt hatte. Im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung verschmelzen im Jahr 1934 TV 1848, MTV und die Turngenossenschaft zur Turngemeinde 1848. Abwanderung in NS-Massenorganisationen und Einberufungsbefehle machten den verbliebenen Vereinen in Folge schwer zu schaffen, so dass das Handballfeld zunehmend den Frauen- und Jugendmannschaften vorbehalten blieb – Punktspiele der Herren fanden vereinzelt jedoch auch noch in den späten Kriegsjahren statt.
Diese Kontinuität im Jugendbereich ermöglichte nach Ende des 2. Weltkrieges einen zügigen „Neuanfang“: Wie nahezu alle Sportler sammeln sich die Handballer zunächst in der nach Kriegsende eilig geschaffenen „Sportvereinigung Coburg“, aber auch in der (schon früh wieder zugelassenen) Coburger Turnerschaft bildet sich unter Mitwirkung des 17-jährigen Erich Bilek schon 1947 wieder eine erste Mannschaft. Die Jugendmannschaft der Sportvereinigung-VfB Coburg verpasst 1947 nur knapp die Meisterschaft und erringt als „Deutscher Vizemeister“ einen überregionalen Achtungserfolg. Aus der Jugendmannschaft der Coburger Turnerschaft sticht vor allem der junge Gerhard Bauersachs hervor. In den darauffolgenden 60er Jahren dominiert aber vor allem eine Mannschaft – der TV Neuses mit „Torjäger“ Klaus Büttner. Mehrmals wird die Mannschaft auf dem Feld Bayerischer Meister (erstmals 1963) und steigt wiederholt in die Süddeutsche Oberliga/Regionalliga Süd auf, der sie bis zu deren Auflösung im Jahr 1973 angehört. Auch in der Halle spielt sich der TV Neuses ab 1966 in der Oberliga und trifft dort auf eine weitere Coburger Mannschaft – den VfB Coburg – der sich bereits ein Jahr zuvor für die damals höchste Spielklasse qualifiziert hatte, diese Ende 1968 jedoch wieder verlassen musste – der TV Neuses hielt sich hingegen bis 1971 und konnte letztlich auch beide „Lokalderbys“ für sich entscheiden.
Nach der zügigen Erweiterung der Spielklassen begann man in Coburg – spätestens seit Mitte der 80er Jahre – darüber nachzudenken, wie es gelingen könnte, an alte Erfolge anzuknüpfen und erneut höherklassig Handball zu spielen. Ein erster Vorstoß der Funktionäre Herbert Fischer und Erich Bilek, eine spielstarke Mannschaft zusammenstellen scheitert 1986 auf Kreisebene am Wiederstand der Vereine. Auch Gespräche zwischen dem TV Neuses und dem TV 1848 bleiben 1988 zunächst erfolglos. So bilden 1991 zunächst die Handballer des TV Ketschendorf und des TV 1848 auf Probe eine Spielgemeinschaft. Eine Zusammenarbeit, die sich im Folgejahr verstetigt und 1994 durch Handballer der Coburger Turnerschaft ergänzt wird. Die 3 Coburger Turnvereine unter ihren Vorsitzenden Helmut Liebkopf, Ingo Bechmann und Klaus Beyersdorf bilden zusammen die Handball-Spielgemeinschaft (HSG). Mit einem neuen Verein und durch die Vermittlung des damaligen Coburger Oberbürgermeisters Norbert Kastner gelingt es im Jahr 2000 schließlich, auch die Neuser mit ins Boot zu holen. Die zuletzt in der Bayerischen Oberliga spielende Mannschaft sichert dem neuen „Hoffnungsträger“ einen hohen Startplatz. 17 Gründungsmitglieder – ein „Who Is Who“ des Coburger Handballs – heben im März desselben Jahres den „HSC 2000 Coburg-Neuses“ aus der Taufe. Gleich in der darauffolgenden Saison gelingt der Aufstieg in die Regionalliga Mitte. In der Saison 2006/2007 steigt der Meister der Regionalliga Süd schließlich in die 2. Bundesliga auf, in der sich die Coburger – mit „kurzen“ Unterbrechungen – bis heute halten konnten.