Raimond Oppel: Auf dem Bobby Car zum Weltmeistertitel

Autogrammkarte des Bobby Car-Herstellers BIG aus dem fränkischen Fürth.

Die Idee entstand – wie so oft – in geselliger Runde unter Freunden: Warum nicht einmal mit dem Rutscherauto den Vesteberg herunterfahren? Die nötigen Fahrzeuge wurden noch schnell auf dem Flohmarkt erstanden: der Bobby Car Club Coburg war geboren. Um das bekannte Spielzeug hatte sich Ende der 90er bereits eine kleine Rennszene gebildet – mittendrin der Coburger Raimond „Ray“ Oppel (43). Von 2000 an gewann er auf dem Bobby Car drei Deutsche Meister-, drei Europameister- und vier Weltmeistertitel.

Wer schon einmal bei einem Bobby Car-Rennen zugeschaut hat, weiß: Der Sport ist, obwohl er auf einem Kinderspielzeug ausgetragen wird, nichts für schwache Nerven. Den Rutscherautos fehlt zwar ein eigener Antrieb, dennoch liegt der Geschwindigkeitsrekord bei weit über 100 km/h – und gebremst wird mit den Füßen. Original ist vielfach nur noch das Plastikchassis: Reifen, Lager und Lenkung werden ausgetauscht, das Gewicht (z. B. durch Ausgießen mit Beton) erhöht. Kein Wunder, dass kaum ein Fahrer auf Schutzkleidung und Motorradhelm verzichtet. Ein Ausflug abseits der Rennstrecke kann schnell im Krankenhaus enden: Brüche, Gehirnerschütterungen oder Schnittverletzungen sind keine Seltenheit. Die „Rennfahrzeuge“ selbst überstehen den Crash hingegen meist problemlos.

Obwohl Oppels Tage als „Profi“ vorbei sind, tummeln sich nach wie vor 8 bis 10 Bobby Cars in seiner Garage. Viele gehören mittlerweile jedoch dem Nachwuchs – darunter eine von der Belegschaft des Bobby-Car-Herstellers BIG aus dem fränkischen Fürth signierte Sonderedition, die der Hersteller zur Geburt von Oppels Sohn eigens vom Band rollen ließ.

Crash während eines Rennens.
Raimond Oppels Sohn Theo mit der Sonderedition, die der Hersteller BIG zu Theos Geburt vom Band laufen ließ.