Himmel ohne Sterne

Der Fotograf Herbert Korn aus Rödental lieferte die Vorlage für den in und um Coburg gedrehten Spielfilm „Himmel ohne Sterne“.

Da er den Regisseur Helmut Käutner bereits länger kannte, machte er ihn auf seine eigene Lebensgeschichte aufmerksam. Er schickte ihm Fotos der Bergmühle in Neustadt bei Coburg. Dort hatte er 1950 seine erste Frau, die bei der Maschinenfabrik Dorst in Oberlind arbeitete, mit sehr hohem Risiko aus der DDR in den Westen gebracht. Kennengelernt hatte er sie zuvor bei einer Hochzeit in Unterlind, einem Ortsteil von Sonneberg im unmittelbaren Grenzbereich zu Neustadt bei Coburg.

Zu dieser Zeit war die Grenze noch nicht so „dicht“ und Herbert Korn überquerte die Grenze mehr als 50 Mal. Einmal wurde er hierbei zusammen mit einem Freund erwischt und sie wurden über Nacht in Hönbach festgehalten, geschlagen und anschließend in Oberlind verhört. Bei einem anderen Grenzübertritt in die DDR wurde sogar auf ihn geschossen. Die Bergmühle wurde im Jahr 1952 abgerissen, da sie unmittelbar in Grenznähe an der Gebrannten Brücke stand. An die Dreharbeiten selbst, die im Juli bis September 1955 stattfanden, kann sich Herbert Korn noch sehr gut erinnern. Er war als Standfotograf im Auftrag von Regisseur Käutner eingesetzt. Schauplatz war dabei u. a. auch das Ulmannsgut zwischen Coburg und Dörfles-Esbach, wo in den Stallungen und im Innenhof die Flucht von Carl Altmann (Darsteller: Erik Schumann) gedreht wurde. Dabei musste Erik Schumann den Vopo Bröse (gespielt von Wolfgang Neuss) in einen Misthaufen werfen, was zehn Mal nervenaufreibend wiederholt wurde.

Regisseur Käutner wohnte während der Dreharbeiten mit seiner Frau im früheren Coburger Hotel Excelsior am Bahnhof. Da ihm dort das Frühstück nicht schmeckte, ließ er sich von der Familie Ulmann verwöhnen. Sein mitgebrachter weißer Pudel wälzte sich währenddessen unbemerkt im Misthaufen und musste daraufhin im Hotel gebadet werden.