Wie der Mohr ins Stadtwappen kam

Eine Geschichte von Florian Leischner

Aus der Kindertagesstätte St. Augustin

Vor 500 Jahren lebte in Oberägypten ein Mann namens Mauritius, doch alle seine Freunde nannten ihn Moriz. Eines Abends ging er auf das Pyramidenfest. Als er sich gerade im Bierzelt ein Bier bestellt hatte, sah er seine Freunde und alle setzten sich an einen Tisch. Nach einiger Zeit liefen mehrere Verkäufer mit Losen durch die Reihen. „Kommt, heute ist bestimmt unser Glückstag, jetzt nimmt sich jeder mal ein Los!“, sagte Maximilian, genannt Max. Die anderen wollten jedoch keine, nur Max und Moriz. Mit Spannung öffneten sie die Lose. Max, der schon dachte, er hätte gewonnen, sagte: „Oh, leider verloren.“ Mauritius dagegen brachte kein Wort heraus, denn er hatte eine Reise nach Coburg gewonnen. „Ich bin noch nie verreist“, dachte er sich. Ein paar Tage später, als er seine wichtigsten Dinge gepackt hatte, kam auch schon ein riesiger Reiseteppich. Die Reise dauerte viele Stunden, doch als er in Coburg angekommen war und der Teppich einen Parkbaum gefunden hatte, verging die Zeit rasend schnell. Die Weißwürste und das Sauerkraut aus Coburg waren wirklich sehr gut, doch irgendwie wollte Moriz eine neue Wurst für diese Stadt erfinden. Und so erfand er die Coburger Bratwurst. „Okay, lassen wir die Bürger probieren, ob sie ihnen besser schmeckt“, sagte der damalige Bürgermeister. Doch wirklich – sie schmeckte besser als die Weißwurst. So bestanden die Bürger darauf, dass Moriz Ehrenbürger wird und ins Coburger Stadtwappen kommt. Seitdem ist er der Coburger Mohr und trifft sich jede Nacht mit dem Meißner Löwen, dem früheren Wappentier, auf der Veste Coburg.

Aus der Kindertagesstätte St. Augustin