Prinz Bücherwurm (1879 – 1881)

Quelle: Hans Roger Madol (1931): „Ferdinand von Bulgarien“

Ferdinands Vater legte Wert darauf, dass sein Sohn eine militärische Ausbildung absolvierte. Von 1879 bis 1881 durchlief Ferdinand die Husaren-Ausbildung. Die Zeit beim Militär bezeichnete er noch als alter Mann als „die schrecklichste meines Lebens.“

Beim Militär galt Ferdinand als Sonderling. Von Feldübungen brachte er Blumen und Kräuter mit, um sie anschließend intensiv zu studieren. Er las sehr viel und wurde von seinen Kameraden bald „Prinz Bücherwurm“ genannt.

Zusammen mit seinem Bruder Ludwig unternahm Ferdinand 1879 eine Reise nach Übersee. Ferdinand und der Botaniker Wawra von Fernsee erkundeten die Wildnis Brasiliens. Sie entdeckten viele der Wissenschaft unbekannte Pflanzen und brachten etliche Pflanzen und lebendige Vögel mit nach Wien. Schon damals erkannte Ferdinand die weitreichenden Folgen der Umweltzerstörung in Brasilien.

Kurz nachdem Ferdinand seine Militärausbildung abgeschlossen hatte, starb sein Vater am 26. Juli 1881. Ferdinand widmete sich anschließend der Wissenschaft und wurde zu einem in Fachkreisen hoch geschätzten Experten. Er promovierte an der Universität von Budapest im Bereich Philosophie.