Stolperstein für Lotte u. Thekla Sander, Hesslein Strauss, Steinweg 38
Hier wohnten Lotte und Thekla Sander. Die Patenschaften über ihre Steine haben Mary-Louise und Peter Scott sowie Gertraud Drechsler übernommen.
Thekla Sander wurde 1882 geboren, Lotte Sander 1924. Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges und als die Juden in Coburg überhaupt nicht mehr sicher waren, verließ Lotte Sander ihre Heimatstadt. Im Alter von 15 Jahren flüchtete sie nach New Orleans. Thekla Sander blieb in Coburg. Die den Juden von den Nazis auferlegten Beschränkungen engten ihre Bewegungsfreiheit in der Stadt immer weiter ein. Zugleich wurde es immer schwieriger, einen Zufluchtsort zu finden. Um überhaupt flüchten zu können, mussten zahlreiche bürokratische Hindernisse überwunden werden. Viele Länder waren nicht erfreut darüber, noch mehr Juden aufnehmen zu müssen und erschwerten die Auflagen, die zur Einreise nötig waren. 1941 verbot ein Gesetz endgültig die Auswanderung. Somit hatte Thekla Sander keine Chance mehr, aus der Stadt herauszukommen. Sie wurde zunächst zur Zwangsarbeit verpflichtet. Kurz darauf war sie unter den ersten Coburger Juden, die deportiert wurden. Am 27. November 1941 wurde sie zusammen mit 25 weiteren Juden ins KZ nach Riga gebracht und dort ermordet.
Hier wohnte außerdem Hesslein Strauss. Er wurde am 1. Oktober 1876 geboren und schaffte es ebenfalls nicht mehr, rechtzeitig vor den Nazis aus Coburg zu fliehen. Am 24. April 1942 wurde er nach Izbica bei Lublin deportiert und dort ermordet.